William Paul Young: Lügen, die wir uns über Gott erzählen

Wie ist Gott wirklich? Diese Frage beantwortet William Paul Young im Interview. Warum sagen wir häufig »Gott ist Liebe« und klammern die Beziehungsebene aus? Warum sagen wir nicht einfach »Gott liebt dich«? Der Autor zeigt, wie wir uns mit unseren Gedanken unsere eigene Welt erschaffen. Und warum viele unserer Ansichten mehr mit uns selbst als mit Gott zu tun haben.

Bereits in seinem Roman „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“ war es William Paul Young wichtig, die Nähe zwischen Gott und den Menschen hervorzuheben. In seinem Buch „Lügen, die wir uns über Gott erzählen“ lädt er uns ein, über Auffassungen nachzudenken, die wir gemeinhin über Gott haben. Oft machen wir uns gar keine Gedanken, ob diese wahr oder falsch sind. Dem möchte er auf den Grund gehen und hat 28 solch gängiger Aussagen wie »Gott ist Christ« oder »Es ist alles nur Zufall« gesammelt und stellt sie zur Diskussion.

„Gott ist anders“, sagt William Paul Young im Interview mit dem ENGELmagazin.

ENGELmagazin: Wie ist Gott wirklich?
Young: Ich glaube, jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes. Also wie ist Gott? Wenn du in die tiefsten Plätze der menschlichen Seele, des menschlichen Herzens schaust, wirst du dort Dinge sehen, die den wahren Charakter Gottes widerspiegeln: Wie wir unsere Kinder lieben, wie wir für sie sterben würden, wie wir uns für sie oder für jemanden, den wir lieben, opfern würden, wie wir unsere Enkel lieben … Wenn man Großvater wird, wird man ein Stück mehr ganz und gesünder, als wenn man Vater ist. Ich bin ein besserer Großvater, als ich Vater bin. Was ist der sehnlichste Wunsch des Herzens? Ich denke Authentizität, Integrität, Ehrlichkeit, Sanftmut, Geduld – all das, was als die Nahrung des Geistes gilt. Das sind die tiefsten Charaktereigenschaften Gottes, und wir sind ein Abbild Gottes. Das ist ein Weg, wie man Gott sehen kann. Und auch in den Dingen, die uns aus Überraschung erfreuen wie Musik, Gewitter, das Lächeln eines Babys. Geschichtlich gesehen gibt es für mich niemanden, der den Charakter und die Natur Gottes besser repräsentiert als Jesus. Jesus sagt ja auch selbst: Wenn du mich siehst, siehst du Gott, den Vater. Jesus ist kein Bild unseres Zerbrochenseins, sondern von dem, was es heißt, voll und ganz menschlich, lebendig und Gott zu sein. Er ist das beste Bild Gottes, das ich habe.

ENGELmagazin: Warum gibt es so viele Lügen über Gott?
Young: Weil wir nicht vertrauen, sondern kontrollieren wollen. Wenn wir eine Leere in uns spüren, versuchen wir sie mit etwas zu füllen. Oft kreieren wir einen Feind, um das zu tun. Religion steht meist im Zusammenhang mit Kontrolle, nicht mit Freundlichkeit, Güte, Respekt, Verzeihen, Würde. Es geht um Macht. Wir haben manchmal unsere Fähigkeit zu lieben verloren, deshalb schaffen wir Systeme, um unsere Welt und unsere Mitmenschen zu kontrollieren. Daraus entstehen viele Arten von Lügen.

Das ganze Interview liest du im ENGELmagazin Januar/Februar 2018

William Paul Young
Lügen, die wir uns über Gott erzählen
Verlag: Allegria
ISBN: 978-3-7934-2308-9

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