Dr. Hans Christian Meiser: Liebe ist (auch) Versöhnung

Was tun, wenn in der Liebe und auch sonst die Meinungen auseinandergehen und jeder auf seiner Ansicht beharrt? Der Philosoph und Bestsellerautor Dr. Hans Christian Meiser weiß Rat. Denn Liebe ist auch Versöhnung. Mit der Liebe können wir nicht nur miteinander statt gegeneinander sein sondern dadurch auch eine Einheit bilden.

Einheit statt Spaltung
Auch wenn es oft nicht so aussieht, behaupte ich, dass Liebe Versöhnung impliziert. Wir erleben ja gegenwärtig in vielen Ländern eine Spaltung der Gesellschaft; unversöhnlich stehen sich dort die widersprüchlichen Lebensanschauungen gegenüber. Verstärkt wurde dieses Phänomen durch die Corona-Pandemie, die bei uns allen große Unsicherheit in jeder Hinsicht auslöste. Hierbei ging und geht es nach wie vor um Fragen des täglichen (Über)lebens genauso wie um die gesellschaftspolitischen Antworten auf Ereignisse, die – im schlimmsten Fall – die Demokratie erschüttern. Warum ist das so? Die Politik, von der man sich rasches und überzeugendes Handeln erwünscht, sah sich plötzlich mit einer Situation konfrontiert, in der es keine schnellen Lösungen gab, die allen gerecht werden könnten. Der Grund hierfür war wiederum darin zu finden, dass sie keine Erfahrung im Umgang mit der Situation haben konnte und deshalb versuchte, das Bestmögliche zu machen. Dass dies nicht immer und überall gelingen konnte, lag in der Natur der Sache.

Miteinander statt gegeneinander
Das Portal „Julia & The Lovebirds“ propagiert seit jeher Versöhnung. Wir sind der Überzeugung, dass wir einander die Hand reichen müssen, um aus der Falle des Hasses, der Unvernunft und der Disruption zu entkommen. Aber wie soll das gehen? Eine langjährige Freundin von mir, Bea Reszat, Sängerin, Autorin sowie Texterin toller eigener Songs (www.Beatrice-Reszat.com) und solcher von Peter Maffay und Udo Lindenberg, fand darauf eine bemerkenswerte Antwort.
In einem Facebookbeitrag schrieb sie: „Wenn Du jemanden fragst, in was für einer Welt er leben möchte, kommt meistens, ohne langes Nachdenken, die Antwort: in einer friedlichen, liebevollen Welt, in der die Umwelt, die Natur wieder gesund ist! Wenn Du weiterfragst: ,Und was ist Dein Beitrag dazu?’, wird es schon dünner. Und ich meine damit nicht Dinge wie bahnbrechende, neue Erfindungen zu machen oder sich im Dannenröder Forst an einen Baum zu ketten. Die Summe von Kleinigkeiten ergibt auch etwas Großes! Ich bin ja eine Träumerin, die an die große Bedeutung von Träumen und Visionen glaubt. Für Dich und mich und für die WeltFamily!
Mal ganz einfach ausgedrückt: Gedanken sind Energie! Aufmerksamkeit ist zielgerichtete Energie! Viel Energie setzt viel in Bewegung! Also: Je mehr Menschen ihre Aufmerksamkeit auf die Welt richten, die sie erleben möchten, desto realer wird es werden. Imagine! sage ich nur!
ABER, was wir momentan erleben, sind viele Menschen, die ihre Aufmerksamkeit gegeneinander richten! Du bist ein Idiot, weil Du das glaubst! Nein, Du bist der Schwachkopf, weil du einfach nicht kapierst, dass es ganz anders ist. Und dann wird geschimpft, argumentiert, beleidigt, kluggescheißert, dass die Schwarte kracht. Es ist an sich eine einfache Rechnung. Angenommen, Deine Energie ist ein Konto, von dem Du jeden Tag abhebst. Und dann nimmst du, sagen wir, 80 % runter, um dich zu streiten oder recht zu haben, oder zu beweisen, dass andere unrecht haben, oder dich gewaltig zu ärgern. Wie kriegen wir das dann hin mit unserer gemeinsamen Vision, mit den kläglichen 20 %? Diese Vision, diesen Traum, wie wir uns unsere Erde und unser Zusammenleben wünschen, haben wir doch oder nicht? Und nein, das Argument: ,Die andern sind schuld, weil die nicht damit aufhören’, ist ein Rohrkrepierer! Ich behaupte, wenn wir alle unsere Energie und Aufmerksamkeit bei uns selbst und bei unserer Vision ließen und das, was wir tun können, tun, dann wird aus Utopie Realität.
Zu glauben, wir könnten das nicht oder das sei zu groß für uns, hieße unsere wunderbare VorstellungsKRAFT, unsere SchöpferKRAFT kolossal zu unterschätzen! „Der Mensch, auf den Du wartest, der bist DU!“ Nie war dieser Text, den ich für Peter Maffay geschrieben habe, mehr auf den Punkt gebracht als heute. Imagine! Ich glaube daran und ich glaube an uns! „Imagine all the people – livin‘ life in peace!“
Und ja, immer wieder: „You may say I’m a dreamer, but I’m not the only one!“
Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, ein erfolgreicher Mensch zu sein, sondern ein wertvoller, sagte Albert Einstein. Ein großer Wissenschaftler, der mehr an die Kraft der Fantasie geglaubt hat als an die des Wissens! Also, wohin schieße ich den Pfeil meiner Aufmerksamkeit?“

Für ein liebendes Leben
Auf unserem Portal behandeln wir immer wieder die Frage, wie ein liebendes Leben gelingt. Ich behaupte nämlich Folgendes: Je mehr wir uns in Achtsamkeit und Respekt vor dem anderen und generell dem, was ist, üben, je mehr wir Werten wie Freiheit, Verantwortung, Nachaltigkeit und Gemeinwohl folgen, umso mehr gelingt auch unsere private Liebe. Je liebender das Leben ist, umso erfüllter wird die Liebe zum Partner sein. Und dazu gehört auch die Versöhnung. Das heißt nicht, dass man Vergehen, gleich welcher Art, „um des lieben Friedens willen“ dulden soll, aber dass man auch dann noch die Hand zur Beilegung des Konflikts ausstreckt (oder sie ergreift), wenn es dafür schon zu spät scheint. Es gibt Grenzen, die man nicht überschreiten darf, um das friedliche Zusammenleben aller nicht zu gefährden – und wer das nicht einsieht, muss die Konsequenzen tragen; aber zu einem gelingenden Leben gehört eben auch, dass man in diesen Fällen den anderen nicht wegstößt, sonden seine Argumente zu verstehen versucht. Denn diese stammen ja ebenfalls aus einer Unzufriedenheit mit sich selbst und der Welt. Wir müssen hier durch Zuhören zur Wurzel gehen, um die Basis zu schaffen, dass sich jede Form von Extremismus in Luft auflöst.
Ich weiß, wie schwer das ist, und ich bin selbst auch nicht immer dazu in der Lage. Aber mir ist bewusst, dass es keinen anderen Weg zum Frieden gibt als den der Liebe. Denn Liebe ist eben mehr als ein romantisches Gefühl, sie ist zunächst einmal Versöhnung und später dann die Vereinigung der Gegensätze, um die Wunden, die wir alle mit uns tragen, zu heilen.
Deshalb hoffe ich, dass uns die Versöhnung, egal mit wem und warum, gelingt, auch wenn ich weiß, dass der Weg dorthin ein schmerzlicher sein wird. Aber nirgendwo steht geschrieben, dass ein liebendes Leben auch ein schmerzloses ist. Auf jeden Fall lohnt es sich, diesen Weg zu gehen. Es wird kein leichter sein … aber die Versöhnung ist ein Ziel, das, wenn man es erreicht hat, zu Frieden im Herzen und weit darüber hinaus führt – getreu meinem Lebensmotto „Liebe ist Frieden als Freiheit.“

ENGELmagazin Autor Hans-Christian MeiserDr. Hans Christian Meiser, Philosoph , Bestsellerautor („Der Herzensheiler“) und Gründer der Beziehungsplattform „Julia & The Lovebirds“ (www.juliaandthelovebirds.com), zu der auch die „University of Love“ (www.universityoflove.de) gehört.

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