Manfred Mohr: Du kannst nur geben, was du zur Verfügung hast

Langsam kommen wir der Liebe und ihrer Bedeutung näher. Was macht Liebe aus? Gibt es etwas Allgemeingültiges, das für Liebe in jeder Facette und Spielart des Universums zutrifft? Betrachte ich meinen Umgang mit Liebe genauer, dann zeigt sie sich besonders in der Zuneigung zu meinen Kindern, meiner Familie und meinen Freunden.

Liebe schließt aber für mich dann zudem die grundsätzlich bejahende und wohlwollende Einstellung dem Leben als solches gegenüber ein, wie die Lebensumstände und Wendungen des Schicksals auch sein mögen. Aus dieser grundsätzlich annehmenden Haltung entspringt für mich die tiefe Zuversicht, dass das Schicksal es gut mit mir meint. Das Leben ist gut zu mir. Das Leben liebt mich und ich liebe mein Leben. Liebe wird damit zu einer stärkenden und zutiefst beglückenden Kraft. Sie bündelt sich, verwebt sich und fließt zusammen in eine universelle Kraft der Liebe. Buddhas Aussage: „Es gibt keinen Weg zum Glück. Glück ist der Weg“ möchte ich gern abwandeln und sagen: „Es gibt keinen Weg zur Liebe. Liebe ist der Weg.“

Liebe ist der Weg und das Ziel unseres Lebens. Wer diesen Weg geht, findet zum Ziel. Das Lieben zu erlernen, seien die Umstände auch, wie sie sein mögen, ist für mich damit die Königsdisziplin in der Schule des Lebens geworden. Wenn ich Liebe darum in einem Wort beschreiben sollte, so würde ich den Begriff Annahme wählen. Annahme beginnt dabei zunächst bei mir selbst, geht weiter über die Annahme anderer Menschen, und führt über die Annahme meiner Lebensumstände hin zur Aussöhnung und Bejahung meines Schicksals. Liebe ist unser wichtigstes Gefühl und kann uns gleichzeitig eine ganze Fülle von Gefühlen schenken. Um genau zu sein, sie schenkt uns alle auf einmal. Denn Liebe kann schön sein. Und Liebe kann auch weh tun.

Denn alles auf dieser Welt ist vergänglich. Der Dalai Lama fasst dieses Dilemma mit den Worten zusammen: „Großes Glück und große Liebe bedeuten großes Risiko.“ Diese verwirrende Eigenschaft der Liebe hat besonders Schiller auf den Punkt gebracht. Liebe ist unser größtes Glück. Und Liebe kann Schmerz bereiten. Wer liebt, ist bereit, beide Seiten dieser Medaille anzunehmen: Die Liebe ist der Liebe Preis. Wer den Preis der Liebe erringen möchte, ist gleichzeitig auch bereit dazu, den Preis dafür zu zahlen. Zu lieben bedeutet, Ja zu sagen mit allen Konsequenzen. Bedingungslos Ja zur Liebe zu sagen heißt auch, bedingungslos Ja zum Leben zu sagen. Gerade jetzt, angesichts so großer Herausforderungen, sollten wir auf die Liebe vertrauen. Sie steht dem Leben, wie schwer wir es auch aktuell empfinden mögen, immer zur Seite.

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Manfred Mohr ist Autor und Seminarleiter. Zum Thema Beten sind von ihm erschienen: „Die Wunderkraft des Segnens“ (Nymphenburger Verlag) und „Vergeben Versöhnen Verzeihen“ (Amra-Verlag). Mehr Informationen finden Sie unter: www.manfredmohr.de

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