Wie Frauen zurück in ihre ureigene Kraft finden
Als mein Mann sich damals zu einem Kuraufenthalt auf den Weg machte, ahnte ich nicht, wie nachhaltig mich dieser eine Moment prägen würde. An der Tür verabschiedete er sich wie immer mit den passenden Worten aus Star Trek: ‚Du hast die Brücke.‘
Im Auto öffnete er noch einmal kurz das Fenster: ‚Ich funk Dich an, wenn ich gelandet bin.‘ Da kamen mir plötzlich die Tränen.
Nicht, weil ich traurig war. Ich war tief berührt. Ich fühlte mich zutiefst gesehen und gehalten. Ich verstand auf Zellebene, wie es aussieht, wenn er mir ein Gefühl von Sicherheit vermitteln will. Und ich spürte in jeder Faser, wie gut mir das tut.
Eine scheinbare Kleinigkeit wurde zum heiligen Augenblick. Ich war mit etwas Urweiblichem in Kontakt gekommen.
Der blinde Fleck der Emanzipation
Wir Frauen haben immens viel erreicht. In Bildung, Wirtschaft und Politik stehen uns alle Türen offen. Wir gestalten unser Leben unabhängig. Wir leben heute so frei und so sicher wie nie zuvor.
Und doch: Viele Frauen sind erschöpft.
Weil etwas fehlt. Etwas, das noch mehr Leistung, noch mehr Selbstoptimierung und noch mehr Freiheit nicht geben kann.
Ich glaube die Emanzipation war ein nötiger Befreiungsschlag. Ich glaube auch, dass diese Bewegung nicht vollständig ist. Denn sie war ein Kampf GEGEN das Männliche. Gegen das Patriarchat. Gegen ungleiche Behandlung.
Wir haben uns befreit mit den Waffen der Männer und haben uns eingerichtet in männlicher Energie, die unserer wahren Natur nicht entspricht. Man könnte sagen wir haben gesiegt und stehen jetzt als die ‚besseren Männer‘ da.
Wenn Gleichheit zur Falle wird
Was, wenn Feminismus am falschen Punkt ansetzt? Männlich und weiblich sind nicht gleich. Wir sind von Natur aus unterschiedlich und dafür gemacht, einander zu vervollkommnen. Wir brauchen und bedingen einander. Jede Kraft an ihrem natürlichen Platz im Großen Ganzen.
Der Begriff Gleichberechtigung ist also sinnvoll, aber missverständlich. Was wir brauchen, ist nicht Gleichheit, sondern Gleichwertigkeit.
Welche Dynamik springt nun an, wenn Frauen sich unbewusst männlich verhalten?
Die Männer sind verunsichert. Sie sehen eine Frau, aber sie spüren subtil und unbewusst etwas Männliches. Die instinktive Antwort ist Kampf oder Rückzug. Und die Frauen? Fühlen sich allein.
„Wenn wir männlich wirken, sehen Männer keine Partnerin mehr, sondern einen Rivalen.“
Wahre Weiblichkeit ist kein Rückschritt
Oft werde ich gefragt, ob ich die Frauen zurück an den Herd schicken will. Nein. Ich will sie an ihre KRAFT erinnern. An das, was uns von Natur aus im Innersten ausmacht. Das hat mit Unterwerfung nichts zu tun, sondern mit tiefer Anbindung an den weiblichen Pol und Qualitäten wie Empfangen, Fließen und Hingabe.
Es geht nicht darum, verstaubte Rollenbilder zu zementieren. Um echte Annäherung der Geschlechter einzuleiten, braucht es eine grundlegende Verschiebung im Bewusstsein. Hin zu einer Weiblichkeit, die sich als weich, offen und magnetisch erkennt.
Ich glaube unsere Zeit bietet uns an, den Sprung zu meistern, der das natürliche UN-GLEICHGEWICHT von männlich und weiblich würdigt.
„Wahre Freiheit entsteht, wenn wir die scheinbare Unfreiheit zulassen.“
Die neue Balance beginnt in Beziehungen
Ein System ändert sich immer von innen heraus. Der Anfangsfaden findet sich in der kleinstmöglichen Einheit: In Beziehungen. Dort liegt das größte Potenzial für eine organische Entfaltung ins Kollektiv hinein. Dort spiegelt sich unmittelbar, worum es in der Tiefe geht:
Gleiche Pole stoßen sich ab.
Es ist die Unterschiedlichkeit, die uns anziehend füreinander macht.
In der Begegnung der Pole der sweet spot, der nur zünden kann, wenn beide an ihrem Platz stehen.
Ein neues weibliches Bewusstsein
Was wäre, wenn sich die Frauen erinnern würden? An ihre ureigene Kraft. An ihren weisen Körper. An ihren Schöpfungsraum. An die stille Macht der Schwesternschaft.
Was wäre, wenn die Männer wieder in Würde an ihrem Platz stünden? Als Beschützer und Hüter. Als Anker. Als klarer Gegenpol.
Das ist meine Einladung.
Was ist also zu tun?
Wir müssen ein Stück unserer hart erkämpften Freiheit aufgeben. Wir müssen IHN wirklich sehen wollen. Ihn achten und ehren als das, was er ist. Wir müssen ihn seinen Job als Mann wieder machen lassen. Das ist unter anderem der Schutz des Weiblichen auf Erden.
Wenn wir uns dagegen nicht sträuben. Wenn wir diese scheinbare Unfreiheit zulassen können. Dann sind wir wahrhaft frei.
Dann sind wir in unserer vollsten und schönsten Kraft als Weib.
Für mich persönlich bedeutet das: Unsere Beziehung ist mein Dreh- und Angelpunkt für alles. Auch für mein Unternehmen. Wenn es nicht läuft, suche ich nach dem Knackpunkt zuerst in unserem Miteinander. Ich werde jedes Mal fündig.
Ob das ein Rückschritt ist?
Vielleicht wagst Du das Experiment selbst.
Ich glaube es ist die Meisterschaft, die jetzt ansteht.
Wahre Weiblichkeit.
Zwei Impulse für Deinen Alltag:
Sei aufmerksam in der Beziehung: Wo willst Du Kontrolle übernehmen? Was passiert, wenn Du IHN machen lässt?
Sei aufmerksam mit Deinem Schoßraum: Wann bist Du angespannt und wann weich? Atme hinein. So bleibst Du verbunden und präsent.
Das ist der Weg nach Hause. Für uns alle.
Sabine Weiskopf ist Bewusstseinslehrerin. Als Expertin für Frequenzarbeit setzt sie sich für die Rückkehr des Weiblichen in seiner ureigensten Form ein. Sexualität, Schoßraum und Schwesternschaft sind ihre Themen. Die ehemalige Übersetzerin und Englischlehrerin hat eine humanistische Bildung als irdisches Fundament und arbeitet auf der energetischen Ebene – mit dem direkten Draht zu Quelle. Weitere Infos: https://sabineweiskopf.com