Was ist räuchern? Das Räuchern von Kräutern ist eine der ältesten Arten der bewussten Anwendung von Düften. Schon unsere Ahnen wussten von dieser immensen Kraft und hatten zu verschiedenen Anlässen geräuchert, wie zum Beispiel zur Geburt, Hochzeit, Krankheit, Tod und natürlich zu allen Jahreskreisfesten (wie z.B. Tag- und Nachtgleiche, Winter- und Sommersonnwende.. )
Beim Räuchern werden getrocknete Kräuter, Blüten, Wurzeln, Rinden, Harze etc. auf Kohle oder ein Sieb aufgelegt. Durch die Wärme öffnen sich die Poren und die ätherischen Öle und Duftstoffe verströmen ihren Duft. Über die Rezeptoren unserer Riechschleimhaut in der Nase nehmen wir den Duft auf und es werden Geruchsreize ausgelöst. Diese gehen sofort über den Riechkolben ins Vorderhirn und über wenige Synapsen direkt ins limbische System. Dort, im ältesten Gehirnareal nehmen sie sehr schnell Einfluss auf unsere Gefühle, die Hormonproduktion, das vegetative Nervensystem und auch auf das Immunsystem.
Es gibt verschiedenen Räuchermethoden:
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Räuchern auf dem Räucherstövchen mit Sieb:
Dies ist die moderne, einfache und vor allem bequeme Form des Räucherns! Ähnlich wie bei einer Duftlampe stellt man unten als Wärmequelle ein Teelicht in ein Räucherstövchen, das aus Ton, Holz oder Metall sein kann.
Oben befindet sich ein Räuchersieb, auf das man die getrockneten Kräuter und Harze legt. Bei dieser Methode entsteht kein Rauch, oder nur sehr wenig.
Damit das Sieb durch das Verräuchern von Harz nicht verklebt, könnte man auch ein Stück Alufolie auf das Sieb legen und dann darauf die Räuchermischung geben.
Der Duft auf dem Stövchen ist sehr fein und dezent. Diese Methode kann man immer nach Bedarf und Lust und Laune anwenden.
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Räuchern auf Kohle:
Hierfür benötigt man eine feuerfeste Schale (z.B. Tongefäß, Räucherkelch), etwas Sand und eine Räucherkohle (Sie ist meistens in etwas Salpeter getränkt, damit sie sich besser entzündet).
Die Räucherkohle am besten aufstellen und in den Sand stecken, danach mit dem Feuerzeug anzünden. Jetzt dauert es ungefähr 5- 10 Minuten bis die Kohle gut durchgebrannt ist. Wichtig, sie wirklich gut durchbrennen zu lassen! Erst wenn sie weiß/grau ist kippt man sie mit einer Zange auf den Sand um und kann jetzt das Räuchermaterial darauflegen. Sobald es verglüht/verbrannt ist, schiebt man es mit der Räucherzange runter in den Sand und kann nun wieder neues Material auf die Kohle geben.
Das Räuchern mit Kohle ist intensiver. Hier entsteht eine starke Rauchentwicklung! Achtung, Feuermelder vorab herunterschrauben!
Diese Methode kann man ab und zu nutzen, um zum Beispiel die Wohnung, das Haus durchzuräuchern. Die Wirkung ist hier wie einmal “ energetischer Durchputzen/Saubermachen”.
Welche Wirkungen erreicht man durch das Räuchern?
Körperliche Wirkung:
Je nachdem welche Pflanze wir verräuchern, (denn jede Pflanze hat ja eine ganz bestimmte Wirkung), kann der Körper sich wieder besser entspannen, wenn er zum Beispiel angespannt ist. Ist er hingegen müde und antriebslos, wird er aktiviert und angeregt.
Auch unsere Zellen werden wieder mehr in Balance gebracht, sodass auch der Stoffwechsel, das Immunsystem angeregt werden und somit die Selbstheilungskräfte besser arbeiten können.
Seelische Wirkung:
Transformationsprozesse werden angeregt, indem unsere Gefühle ausgeglichen werden, wobei hier nichts unterdrückt wird, sondern lediglich ins Bewusstsein geholt wird, sichtbar gemacht wird, um es annehmen zu können und letztendlich leichter gehen zu lassen.
Geistige Wirkung:
Aktivierung von allem Geistigen, wie zum Beispiel Steigerung des Gedächtnisses, Gedankenvorgänge werden angeregt, Aktivierung der Schöpferkraft, Steigerung des Traumerlebens, positiver Einfluss auf Spiritualität, Meditation und Vision
Ich hoffe ich konnte dir hiermit einen kurzen Einblick in die Welt des Räucherns geben.
Silke Ludwig