Das letzte Jahr, die Monate und Wochen waren von viel Ungewissheit begleitet. Das Coronavirus veränderte für viele von uns die Rahmenbedingungen des Alltags. In dieser Veränderung tauchen natürlich sehr viele Fragen auf: Wann wird das Leben wieder wie früher sein? Wird es wie früher sein? Will ich das Leben so wie früher?
Was hat sich in mir verändert? Will ich Veränderung?
Wenn uns das Leben derart vor den Kopf stößt, dann kommen Fragen hoch. Jeder kennt das wohl aus seinen großen und kleinen Lebenskrisen – man beginnt zu hinterfragen: Bin ich glücklich in meinem Leben? Wie ist es mit meinem Beruf? Wie steht es um meine Beziehung? Braucht es Veränderung? Und nicht selten führt es uns zur Kernfrage nach unserer Existenz: Hat mein Leben so, wie es gerade ist, einen Sinn?
Das sind Fragen, die Menschen mitbringen, wenn sie mein Coaching buchen. Und dies tun sie immer dann, wenn sie meinen, selber keine Antwort zu finden. Oder sie sind sich nicht sicher, ob die Antwort, die sie für sich gefunden haben, auch richtig und akzeptabel ist. Oft scheuen Menschen sich, sich auf eine Antwort festzulegen. Denn Antworten, die man sich selbst gibt, nehmen einen besonders in die Pflicht. Sie üben dann oft großen Druck im Leben aus. Umso wichtiger ist, dass Antworten uns nicht in die Irre führen.
Unsere Fragen und Antworten begleiten und bestimmen unseren Alltag. Wann also beginnen wir, Fragen zu stellen? Doch meistens dann, wenn wir uns auf irgendeine Weise nicht wohlfühlen, etwas in unserem Leben unrund läuft. Doch es ist nicht nur schwierig, Antworten zu finden, es ist vorher schon schwierig, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen. Denn auf falsche Fragen wird es nie richtige Antworten geben. Manche Menschen gehen oft viel zu verkrampft und angestrengt in diesen Selbsterkundungsprozess. Sie verlaufen sich dann im Irrgarten der eigenen Fragen und geben irgendwann verzweifelt auf.
Das kenne ich schon auch aus meinem eigenen Leben. Denn ich bin eine leidenschaftliche Selbsterforscherin, suche immer nach mehr Tiefe und mehr Erkenntnis. Ich will einfach verstehen, was das Leben mir sagen will, und da ergeben sich Fragen wie von selbst. Manchmal begebe ich mich etwas ruhelos und ungeduldig auf die Suche und stelle mir Fragen, die ich mir eigentlich gar nicht stellen müsste. Ja, so erfahre auch ich, wie man sich das Leben unnötig schwer machen kann.
Ist es dann vielleicht empfehlenswerter, auf die ganze Fragerei zu verzichten? Ich gebe zu, auch ich hab mir des öfteren schon gedacht: „Warum mache ich es mir eigentlich so schwer? Wäre es nicht einfacher, nur so dahinzuleben, gerne etwas oberflächlicher, wie so viele um mich herum es tun? Warum fordere ich mich eigentlich ständig selbst mit so vielen Fragen?“
Auf solche Fragen antworte ich mir unverzüglich selbst, mit großer Gelassenheit und einem Schmunzeln im Gesicht: Es liegt einfach in meinem Naturell, so zu sein, wie ich bin. Fragen gehören einfach zu meinem Leben.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein Sprichwort zitieren: „Weise ist nicht derjenige, der die besten Antworten hat, sondern derjenige, der die besten Fragen stellt.“
Und dich, liebe*r Leser*in, möchte ich ermutigen, dich den Fragen deines Lebens zu öffnen. Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, was ich tue, wenn ich vor vielen Fragen stehe – und die Antworten sich nicht zeigen wollen.
Alles hat seine Zeit. Jede Antwort auch.
Wir leben einer Gesellschaft, wo Zeit zwar ein Gut ist, aber doch gestehen wir sie uns nicht zu – und wir haben es uns angewöhnt, alles „sofort“ zu haben. Auch Antworten, kaum ist eine Frage da – will man die Antwort dazu haben, und wenn wir sie nicht selber parat haben, genügt möglicherweise der Blick ins Internet. Oder wenigstens das Weiterreichen an einen Experten. Die Antwort muss „jetzt“ sein.
An dieser Stelle mag ich erinnern: Frage und Antwort öffnen einen Raum für den Prozess der Entwicklung, den es braucht. Und du kennst bestimmt den Satz: „Am Gras kann man nicht ziehen, damit es schneller wächst“ – so ist es mit dem Prozess der Antwortfindung eben auch. Und die Zeit der Nicht-Antwort ist am Ende durchaus auch ein Geschenk.
Innere Sabotagemuster, warum wir nach Antworten drängen
Fehlendes Vertrauen. Fehlt die Antwort, drängt es danach, dann zeigt es uns auch auf, wie schwierig es für uns ist, das auszuhalten. Ganz oft geht es an diesem Punkt um Vertrauen. Vertrauen in die Zeit, in uns selbst, in die richtige Lösung.
Fehlende Selbstsicherheit. Zu oft meinen wir, wer anderer weiß es besser als ich selbst – gerade weil es (scheinbar) so viele „Experten“ gibt, einerlei für welches Thema.
Aber: Wer, wenn nicht du, ist Experte für dein Leben und nur du spürst es, wie es sich anfühlt, in deinen Schuhen zu gehen. Wenn du dich an andere Personen wendest, dann sollten sie nur deinen Prozess der Antwortfindung unterstützen, dir diesen Prozess aber nicht abnehmen.
Unbewusste Schmerzverdrängung. Jede Veränderung und jeder Wandel ist wie eine Geburt eines neuen Lebens(abschnitts). Ein Geburtsprozess ist manchmal durchaus schmerzhaft. Und dann wollen wir ihn vielleicht vermeiden, verdrängen oder abkürzen. An der Stelle: Dann, wann es am meisten schmerzt, keine Antwort zu haben, ist meist auch der Wendepunkt erreicht und die Antwort zeigt sich am Horizont. Hab Geduld!
10 Affirmationen, um den Prozess der Antwortfindung zu unterstützen
– Ich erkenne mich selbst an.
– Ich wende mich mir zu.
– Ich vertraue dem Leben.
– Ich vertraue mir mehr und mehr.
– Ich vertraue darauf, die zu mir passende Antwort zu finden.
– Ich erlaube mir die Zeit, die es braucht.
– Ich bin Geduld und Zuversicht.
– Alles geschieht zu meinem Besten.
– Ich achte auf die Botschaften meiner Seele.
– Ich entspanne mich und lasse das Leben mit Leichtigkeit durch mich hindurch fließen.
Engel-Ritual für Antwort zu deinen Fragen
Nimm dir ein bisschen Zeit für Stille. Sorge dafür, dass du ungestört bist. Wenn du magst, kannst du dein Engelritual mit einer Kerze, einem guten Duft in eine feine Atmosphäre einbetten. Nimm ein Stück Papier und schreibe deine Frage darauf. Dann bitte deine Engel zu dir und erzähle ihnen in Gedanken von deiner Situation. Bitte sie darum, dass sie dich unterstützen mögen, eine Antwort auf die Frage zu finden.
Dann lege deine Hand auf dein Herz und formuliere die Frage – fühle mit deinem Atmen in dein Herz, hin zum Echo deiner Frage. Vielleicht erreicht dich die Antwort direkt in diesem Augenblick. Wenn nicht, dann vertraue darauf, dass die Engel dir schon bald ihre Zeichen für die Antwort schicken werden. Bis dahin lasse den Zettel auf deinem Engelaltar oder einem anderen behüteten Platz liegen. Wenn es ein paar Tage braucht, dann wiederhole dieses Ritual jeden Tag. Vertraue darauf, dass die Antwort zu dir findet.
Mehr Unterstützung und Rituale von Daniela Hutter zu den Themen des Alltags: „Das Yin-Prinzip – Entdecke deine weibliche Essenz“; erschienen im Goldmann-Verlag.
Yin-Karten-Set der neuen Weiblichkeit (erhältlich unter www.danielahutter.com)