Michaela Merten: Deine Sehnsucht ist deine große Chance

Wo stehe ich? Wer bin ich? Was will ich? Selten nehmen wir uns die Zeit, uns diese Fragen zu stellen. Vielleicht stellen wir sie uns sogar ab und zu, sind aber mit den Antworten die entstehen, überfordert oder meinen, dass wir sowieso nichts an den Tatsachen ändern können. Wer soll es sonst für Sie tun, wenn nicht Sie selbst?

Heutige Tatsachen sind die Entscheidungen, die Sie in der Vergangenheit gefällt haben. Deshalb können Sie die Tatsachen von morgen HEUTE beeinflussen.

Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass man alles im Leben verändern kann. Sie können aus der Tür hinausgehen und ihr Leben ändern – wenn sie wollen. Ich habe mein Leben schon oft geändert und auch meine Ziele. Mich fasziniert die Kraft des Willens und des Geistes. Fast alle Menschen unterschätzen Ihre Kraft oder haben Angst vor ihr. Ich persönlich liebe es, mich weiterzuentwickeln und durch permanentes Hinterfragen meines Selbst, meine Stärken und Schwächen kennenzulernen. Um die Kraft des Anfangs zu nutzen, sollten wir erstmal „von uns zurücktreten“, uns eine kleine Ruhepause im Alltag gönnen und uns verschiedene, wichtige Fragen stellen:

Wer bin ich wirklich? Was will ich eigentlich von meinem Leben?

Um herauszufinden, was man wirklich will, ist es sehr hilfreich zu wissen, wer man ist. Nun, um herauszufinden, wer man ist, gibt es vielerlei Wege. Wichtig ist nur, die Entscheidung zu fällen, sich auf diesen Weg zu begeben. Denn er kann steinig, traurig, hilflos aber auch spannend, wundervoll und erleichternd sein. Eines ist er aber immer: Bewusstsein schaffend. Und wo Bewusstsein ist, ist Erkenntnis nicht weit. Neugierig auf sich selbst zu sein, ist ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Erkenntnis. Mehr aus seinem Leben machen zu wollen, ist eine Sehnsucht, die gestillt werden will. Ursprünglich kommen wir alle mit einer riesigen Neugier auf die Welt. Ein Kind verbringt seine komplette Zeit damit, herauszufinden wie alles funktioniert. Es ist enthusiastisch in seinen Entdeckungen. Es kann sich fallen lassen und sich völlig dem „Hier und Jetzt“ hingeben. Warum haben wir diese Neugier und diesen Enthusiasmus hinter uns gelassen? Was hat uns dazu gebracht, dass wir nicht einmal mehr unsere Sehnsucht und unser Grundbedürfnis nach Erkenntnis ausleben wollen? Die Welt liegt uns zu Füßen, es ist alles im Überfluss vorhanden und doch gibt es etwas in uns, das uns davon abhält, diese Fülle zu leben. Wie bei jeder Reise, fängt auch die Reise zu uns selbst mit dem ersten Schritt an. Wir alle tragen viel mehr Fähigkeiten in uns, als wir wissen und ausleben. Vieles von dem, was wir uns insgeheim wünschen, können wir erreichen, wenn wir uns dafür entscheiden.

Alle Wünsche tragen die Sehnsucht nach Verwirklichung in sich.

Warum also nicht nach den Sternen greifen? Warum immer nur anderen dabei zusehen, wie sie es tun? Warum seine Ziele niedrig halten? Wenn man die Ziele nicht hoch genug steckt, dann kann man nicht mal in die Nähe davon kommen. Immer wenn ich bisher in meinem Leben an einem Wendepunkt angelangt war, dann wollte ich dringend herausfinden, wo der Ursprung meines „Problems“ lag. Ich brauchte Klarheit. Um diese Klarheit für mich zu bekommen und um herauszufinden, was ich zukünftig gerne möchte und wo ich stehe, ist es für mich sehr hilfreich gewesen, alles, was ich dachte und fühlte, auszuformulieren und in einer oder mehreren Listen zusammenzufassen. Ich persönlich bin ein großer Fan von solchen Listen, weil ich an mir selbst erfahren habe, wie effektiv sie sind. Durch das Aufschreiben meiner Bedürfnisse, meiner Sorgen und Wünsche, habe ich erstmal Klarheit in dieses undurchsichtige „Gedanken – und Gefühlsknäuel“ gebracht.

Folgende Aspekte Ihres Seins sollten Sie in Ihrer Liste betrachten: Ihren Körper, Ihre Gefühlswelt, Ihre Beziehungen (zu sich und zu anderen), Ihre Lebensumstände, Ihre Geldangelegenheiten, Ihre Mitarbeit an der Umwelt, Ihr psychisches Gleichgewicht und Ihren Glauben (Religion). Wenn Sie keiner Religion angehören, dann betrachten Sie Ihr Weltbild und Ihre spirituellen Wurzeln. Sie können auch jedem Thema eine eigene Spalte widmen. Wenn Sie diese ganzen Aspekte aufgelistet haben, werden Sie sehr schnell merken, wo die Reise hingeht.
Vergleichen Sie die Spalten. Sie werden sehr schnell sehen, wo noch viel Platz für Antworten ist. Ihnen wird klar, was in Ihrem Leben zu wenig stattfindet und wo sie zuviel Zugeständnisse machen. Es können Schuldgefühle oder Traurigkeit hochkommen. Vielleicht erinnern Sie sich an verpasste Chancen oder an Menschen, von denen Sie glauben, dass sie Ihnen den Weg verstellt haben. Vielleicht sitzen Sie ratlos vor dem Blatt Papier und trauen sich nicht, etwas zu schreiben, aus Angst, jemand könnte es lesen oder entdecken.

Sie können diese Listen erstmal nur sich selbst zeigen, sie offenbaren Ihre Sehnsüchte sich selbst auf eine ganz andere Art und Weise. Wenn Sie mögen, können Sie die Listen später auch verbrennen. Seien sie geduldig mit sich. Es braucht Zeit, sich selbst zu beschreiben, seine Gedanken in Worte zu fassen und tatsächlich auf einem Papier zu lesen. Sie müssen dieses Schriftstück niemandem zeigen. Bleiben Sie dran! Auch wenn Sie erstmal lange vor dem weißen Blatt sitzen sollten. Wenn Sie diese Art der Entscheidungsfindung zum ersten Mal praktizieren, dann kann es sein, dass Sie ratlos davor sitzen und Zeit brauchen, bis etwas in Ihnen hochkommt, das Sie benennen können. Sie können aber die Chance ergreifen und ehrlich zu sich selbst sein. Natürlich kann es wehtun, aber Sie können mir glauben, es tut noch viel mehr weh, wenn man seine Sehnsüchte und Bedürfnisse verdrängt. Seien Sie liebevoll mit sich, Sie stehen vor keinem Richter, der Ihnen gleich den Kopf abreißt!
Es gibt keine Strafe, weil Sie etwas in der Vergangenheit vermeintlich nicht geschafft haben. Zensieren Sie sich nicht, schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Sie allein können sich bewusst machen, was sie sich innerlich wirklich wünschen. Wenn Sie so weit sind – das kann 3 Stunden oder 3 Tage oder 3 Wochen dauern, dann betrachten Sie die vollgeschriebenen Spalten und spüren Sie in sich hinein, welcher Wunsch nach Veränderung der stärkste ist. Dieser Wunsch bestimmt die Richtung. Wenn sie sich z. B. beruflich verändern wollen, dann listen Sie das auf, was Sie dafür brauchen. Zusatzausbildung, Zeit, Geld, Seminare, Training etc. Wenn Sie sich partnerschaftlich verändern wollen, dann sollten sie genauso ehrlich sein und die Verantwortung für Ihre Aktionen übernehmen. Diese Listen helfen Ihnen, mit sich selbst in Kommunikation zu treten. Dann fällt Ihnen die Kommunikation nach außen zum Thema „Veränderung, Sehnsüchte, Wünsche“ etc. wieder leichter.

Diese Listen sind ein neues „Rezept“ für Ihr Leben. Sie helfen Ihnen, erstmal gedankliche Klarheit in die Liebesbeziehung zu bringen oder in die berufliche Situation. Wenn Sie die Listen durcharbeiten, dann fangen Sie an zu ahnen, was Sie eigentlich wollen und brauchen.

Innerlich kann sich zum Beispiel eine berufliche Veränderung als dringender Wunsch herauskristallisiert haben: Wenn Sie selbst nicht genau wissen, wie Sie Ihr neues Ziel erreichen können, dann zögern Sie nicht, sich Menschen zu suchen, die Erfahrung in diesem neuen Berufswunsch haben. Jeder Vorstand eines großen Unternehmens hat einen Berater, meistens sogar mehrere. Warum nicht auch Sie? Befragen Sie Leute, die in diesem Beruf bereits arbeiten und Erfahrung haben, holen sie sich kompetente Ratschläge! Sprechen Sie nicht mit Leuten über Ihre Ideen, die keine Erfahrung mit dem Thema haben. Deren unqualifizierte Meinung könnte Sie schwächen und verunsichern. Recherchieren Sie – mit dem Internet ist es ein leichtes an Informationen zu gelangen. Telefonieren Sie, fragen sie sich durch und machen Sie Termine. Bleiben Sie hartnäckig! Nehmen Sie sich selbst an die Hand und gehen Sie Ihren Weg. Wenn Sie dafür eine Zusatzausbildung brauchen, fein, dann machen Sie eben eine! Wer sagt denn, dass es dafür zu spät sein sollte? Für die eigene Weiterentwicklung und Freude ist es nie zu spät! Als ich Sehnsucht hatte, nach 14 Jahren Bühnenabstinenz wieder aufzutreten, dann nahm ich wieder Gesangsunterricht. Als ich eine Reiterin spielen sollte, nahm ich Reitunterricht. Für mich ist es ganz selbstverständlich, mich weiterzubilden. Nun ist mein Berufsbild sehr vielschichtig und erfordert vielerlei Fertigkeiten. Wenn ich eine Fechterin spielen muss, dann nehme ich eben wieder Fechtunterricht. Ich habe eine alte Dame von 80 Jahren kennen gelernt, die nahm Klavierunterricht!

Wer sagt denn, dass Sie Ihre Sehnsucht gleich zum Hauptberuf machen müssen?

Also, wie steht es mit Ihnen? Wie viel Zeit wollen Sie noch mit Weglaufen verbringen? Mit dem Unterdrücken Ihrer Sehnsüchte? Wann wollen Sie stattfinden? Im nächsten Leben? Oder jetzt, wo Sie schon ein Stück Ihres Lebensweges gegangen sind?

Wer soll es sonst für Sie tun, wenn nicht Sie selbst?

 

Übung: Probieren Sie es doch auch mal aus: Holen Sie einfach jetzt ein normales Blatt Papier und einen Stift und unterteilen Sie das Blatt in 3 Spalten. Überschriften dieser Spalten können sein: Wo stehe ich jetzt? Was kann ich? Was möchte ich? In der ersten Spalte listen Sie alles untereinander auf, was Sie jetzt zum gegenwärtigen Zeitpunkt alles bereits tun und können: Beruf, Hobbies etc. In der zweiten Spalte listen Sie alles auf, was Sie darüber hinaus noch können. Zusatzausbildungen, Interessen etc. In der dritten Spalte listen Sie alles auf, was Sie sich noch wünschen. Berufliche Veränderung, Familie, Reisen etc. Schreiben Sie ohne Scheu alle Ihre Wünsche und Sehnsüchte auf. Bewerten Sie keinen Ihrer Wünsche! Egal ob er ihnen lächerlich erscheint, oder ob sie sich dafür zu alt, zu hässlich, zu inkompetent etc. fühlen. Fangen Sie einfach an, stellen Sie Ihre Scham beiseite, spielen Sie Detektiv und finden Sie heraus, wer Sie wirklich sind. Und ganz wichtig: Seien Sie ehrlich!

 

„Wir sollten von Zeit zu Zeit von uns zurücktreten, wie ein Maler von seinem Bilde.“ Christian Morgenstern

 

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