Michaela Merten: Verzeihen. Es ist das beste Coaching für die Seele

Eine Geschichte, die Michela Merten zum Umdenken aufforderte, erlebte sie in Hawaii. Dort existiert die jahrtausendealte Heiler-Lehre „Huna“, ein System, das Seele, Körper und Geist integriert. Der Hauptaspekt ist, ein Leben zu führen, das niemanden verletzt. Es ist faszinierend, neue Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln.

Bei dieser Lehre werden einem anderen Menschen – weder emotionale noch körperliche – Verletzungen zugefügt und man respektiert den anderen, so wie man im Gegenzug respektiert werden möchte. Denn, verletzen wir andere, verletzen wir uns selbst und schaffen Blockaden, die verhindern, dass unser Leben das wird, was es sein könnte und so, wie wir es uns wünschen.
In der folgenden Geschichte war die Großmutter erkrankt und man rief den Kahuna, den Medizinmann. Er versammelte die Familie um ihr Bett und fragte sie, auf wen sie noch böse wäre. Denn Ärger und Groll werden in der Huna-Lehre als eine der Hauptursachen für Erkrankungen angesehen, als eine Art „seelische Vergiftung“.
Und tatsächlich stellte es sich heraus, dass sie gegen einen Enkel eine tief sitzende Verärgerung in sich trug. Sobald die Sache ausgesprochen war und sie ihm gänzlich verziehen hatte, eröffnete der Kahuna sein Heilungsritual. Nach der Huna-Philosophie wird die Bereitschaft zur Gesundung durch das tief sitzende negative Gefühl gebremst. Erst als das negative Gefühl aufgelöst war, konnte der Kahuna mit der Heilung beginnen.
Mein erstes Geheimnis: Du musst deine Seele entgiften!
Als ich das begriff, fing auch ich an, mich „seelisch zu entgiften“. All die Erinnerungen und Gefühle an Situationen und Menschen, die mich verstimmten oder ärgerlich machten, holte ich aus der Tiefe meines Gedächtnisses hervor. Ich stellte mir die Personen vor meinem geistigen Auge vor und „sagte“ ihnen alles, was mir durch den Kopf ging, welche Gefühle mich beschäftigten, wie sehr sie mich geärgert und verletzt hatten. Oder ich schrieb alles auf und verbrannte den Brief. Bei manchen Personen ging es ganz leicht, bei anderen hatte ich das Gefühl, sie waren richtig hartnäckig. Also wiederholte ich die Übung mehrmals. Jetzt konnte ich meine negativen Erinnerungen bewusst betrachten und ein für alle Mal loslassen.
Mein Tipp: 
  • Stellen Sie sich vor, derjenige, der Sie verletzt hat, sitzt Ihnen gegenüber. Sprechen Sie mit ihm. Sagen Sie ihm, wie verletzt Sie sich fühlen.
  • Schreiben Sie einen wütenden Brief, in dem Sie alles notieren, was Sie schon immer sagen wollten und verbrennen Sie ihn anschließend.
  • Lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf, und agieren Sie Ihre Wut aus, boxen Sie z. B. in die Luft oder schlagen Sie auf ein Kissen.
Nachdem ich dem anderen verziehen hatte, folgte der nächste Schritt: 
Mir selbst meine Fehler zu verzeihen, war viel schwerer. Die eigene Schuld anzunehmen, braucht Mut! Sich selbst zu verzeihen, bringt Sie näher zur Selbstliebe. Dem Gebot „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ folgend, sollte man lernen, sich selbst zu lieben, dann erst kann man auch andere lieben. Zum Lieben gehört das Verzeihen ebenso, wie sich und andere mit allen Fehlern und aller Unvollkommenheit anzunehmen.
Verzeihen: das beste Coaching für die Seele
Wenn Sie für sich selbst kein Verständnis aufbringen, wie sollten Sie es dann für andere? Verständnis bringt Toleranz. Wenn Sie sich und andere verstehen, dann ärgern Sie sich nicht mehr so sehr. Sie können innerlich großzügiger und entspannter sein, weil Sie nichts erwarten, sondern offen sind für das, was geschieht. Sie sind glücklicher und befreiter, weil nun wieder etwas Neues den bis lang emotional und gedanklich besetzten Platz einnehmen kann.
So entgiften Sie sich seelisch (Hilfreiche Fragen auf dem Weg zum Loslassen):
– Welches Missverständnis wurde nie aufgeklärt?
– Wem können Sie nicht verzeihen?
– Wer hat Sie ins Unrecht gesetzt?
– Wer hat etwas gegen Sie gesagt?
– Wer hat falsche Behauptungen aufgestellt?
– Haben Sie ein Geheimnis, das Sie belastet?
– Für welche Situation schämen Sie sich heute noch?
– Wem können Sie nicht in die Augen blicken?
– Welches Bild steigt in Ihnen hoch, wenn Sie an denjenigen denken?
– Welches Gefühl spüren Sie, wenn Sie an denjenigen denken?
Mein Verzeihen brachte mir die Leichtigkeit und Gelöstheit, die ich so lange vermisst hatte. Jetzt fühlte ich mich erleichtert und seelisch entgiftet. Mir war zuvor nicht klar gewesen, wie gewaltig das Gewicht der belastenden Gedanken und das Festhalten an negativen Emotionen die Lebensqualität einschränkt.
Michaela Merten ist als Bestsellerautorin und Schauspielerin bekannt. Seit über 25 Jahren ist sie eine feste Größe in den Medien und wurde 1999 zur beliebtesten Schauspielerin Deutschlands gewählt. Sie befasst sich seit vielen Jahren mit Naturheilkunde, dem Thema Wasser, und ist gefragte Expertin in Sachen Gesundheit, Nachhaltigkeit, Ernährung und Prävention.
www.michaela-merten.de • www.happiness-house.de

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