Sara Maria Hardenberg: Meine Gene – Deine Gene, wer bin ich?

Wir werden geboren, wachsen und irgendwann sind wir erwachsen. Dann sind es unsere Lebensspuren mit ihren Erfahrungen und Krisen die uns veranlassen, an unseren Problemen oder Eigenarten zu arbeiten. Sara Maria Hardenberg erzählt über uns etwas über uns durch psychogenetische Betrachtung und führt uns in die Epigenetik ein.

Wie wäre es, wenn wir auch unsere „Psyche“ – also die Veranlagungen mentaler und emotionaler Aspekte – von unseren Vorfahren geerbt haben?

Psychotherapien, Angebote der Bewusstseinsarbeit, Meditation, etc. stehen uns zur Seite, um uns von den blockierenden Themen zu befreien, für ein freudvolles, souveränes Leben. Doch manchmal bekommt man die Krise oder wiederkehrende Problematiken einfach nicht gelöst – bzw. nur teilweise oder zeitweise.

Und wenn es an den Genen liegt?
Solche, die uns -manchmal ein Leben lang- „an der Nase herumführen“ und uns daran hindern, ein Anliegen, eine Beziehung, eine Blockade in der Tiefe, also am psychischen Wesenskern, zu lösen?
Psychogenetische Botschaften sind es, die uns unbewusst vorantreiben so zu handeln, denken, fühlen, wie wir es tun, und sich damit das Leben im Laufe der Jahre gestaltet, wie es sich gestaltet. Es ist die „Psychogenetik“ die dieses spannende Gebiet der emotionalen und mentalen Vererbungs- und Veranlagungslehre des Menschen in Betrachtung zieht.

Gene und Epigene
Die meisten von uns kennen die Genetik, also die körperliche Vererbungslehre. Weiterhin gibt es die neuere Wissenschaft der Epigenetik, die sich darauf spezialisiert hat, zu untersuchen, welche äußeren Einflüsse in unserem Leben, wie z. B. der Klimawandel, Ernährung, Krisen, Stress, Einfluss auf unsere Körperzellen haben und welche gesundheitlichen Folgen daraus für uns entstehen können.

Epigene sind „flexibel“
Die Epigene sind keine statischen Gene, sondern sie bilden sich aufgrund der äußeren Einflüsse, hängen sich an die DNA an und können damit einzelne Gene ein- oder auch ausschalten. Ändert sich der Einfluss, z.B. durch gesunde Essverhalten oder durch die Vermeidung von Stress, so können sich gebildete Epigene wieder auflösen.

Nehmen wir das Beispiel eines Ehepaares, welches sich bevorzugt fettreich ernährt. Mit dieser Lebensweise erschafft und vererbt es das Epigen, wonach auch ihre Kinder sich bevorzugt so ernähren, aufwachsend im Elternhaus und später auch als Erwachsene, die durch die epigene Veranlagung stärker an diese Ernährung gekoppelt sind, als solche ohne diese Vorbelastung. Erst wenn die erwachsenen Kinder ihre Ernährung langfristig konsequent verändern ist es möglich, dass sich das Epigen deaktiviert. So würde sich das Epigen der bevorzugt fettreichen Ernährung nicht mehr weitervererben. Oder aber, sofern es aktiv bleibt, sogar auf die Enkel des Ehepaares weitergehen.

Einflüsse von Innen… das Steckenpferd der Psychogenetik
Denn sie beschäftigt sich mit Einflüssen, die von innen, aus dem Unterbewusstsein und den emotionalen und mentalen Erbinformationen der Vorfahren auf ihre Nachkommen weitergegeben werden. Es handelt sich um Auswirkungen auf die Emotionen, das Verhalten, Entscheidungen, Beziehungen, das Denken, Einstellungen sowie persönliche und zwischenmenschliche Lebensgestaltung der bisherigen Lebensspur des „Erben“.

Es werden anhand unseres Beispiels etwa die mentalen und emotionalen Informationen der Kinder der seinerzeit hungerleidenden Mütter herausgefiltert und analysiert, um deren aktuelle Bedeutung für die Nachkommen zu ergründen und zu löschen.

Meine Realität – Deine Realität?!
Welche individuellen Gedanken, Gefühle, Ängste, Beschlüsse, Überforderungen, Traumata wurden während der Hunger- und Kriegsjahre an die Kinder (und Kindeskinder) weitervererbt, die in deren Unterbewusstsein wirken? Selbst wenn deren heutiges Leben offensichtlich nichts mehr mit den Erfahrungen der Eltern und mit der damaligen Realität von Hunger und Verfolgung zu tun hat.
Oder, wie sich beispielsweise eine Mutter, die während der Schwangerschaft Gewalt erfahren hat, emotional und mental damit gefühlt und damit umgegangen ist. Und was sie daraus als Schlussfolgerungen dem Kind psychogenetisch weitergegeben hat (z.B. dass man Männern nicht trauen darf oder dass Männer einem als Frau nichts Gutes wollen).

Was bei einem Mädchen zum Beispiel die Folge haben könnte, dass es als Frau Männern nicht vertrauen kann, immer das Haar in der Suppe sucht, und letztlich tatsächlich unbewusst nur an Männer gerät, die schlecht mit ihr umgehen.

Bei einem Jungen könnte diese Information beispielsweise auslösen, dass er Frauen gerne Gutes gibt, es jedoch von den Frauen nicht so wahrgenommen wird in seinem Umfeld oder in seinen Beziehungen. Er ist ein gradliniger Mensch, aber irgendwie trauen ihm Frauen unbewusst nicht und unterstellen ihm „böse Absichten“.

Psychogenetik ist vor allem individuell
Da jeder Mensch Situationen emotional und mental anders verarbeitet, kommen ganz individuelle Informationen über die psychogenetische Vererbung bei den Nachkommen an. Es gibt hierbei kein festes Muster, keine „Gleichheit“, was die Informationsweitergabe von Gefühlen, Gefühlsvarianten, Gedanken, Ängsten, Entschlüssen, Entscheidungen, Bewertungen, Schlussfolgerungen, Handlungen betrifft.

Das emotionale und mentale Erbgut mit seinen Veranlagungen kalibriert sich im Laufe des Lebens sogar in Lebensereignisse oder Richtungen, die man selbst gar nicht so möchte, sich aber dennoch nicht entziehen kann.

Unsichtbare Automatismen
Die psychogenetischen Informationen können wie ein Automatismus wirken. Denn selbst, wenn man um ein Problem, eine Eigenart, ein „Fettnäpfchen“ weiß, schafft man es unter Umständen trotzdem nicht, damit aufzuhören, es zu unterbrechen und langfristig abzulegen.

Zum Beispiel eine Tochter, die sich in ihren Beziehungen selbst verliert und vollkommen „verrückt“ nach ihrem Partner ist, weil Sie es als Mangel zwischen den Eltern erlebt hat, dass diese nicht verrückt nacheinander waren, sondern eine sehr kühle und nüchterne Beziehung geführt haben.

Oder wenn der Sohn der alleinerziehenden Mutter vom Vater übertragen bekommen hat, „Frauen muss man nicht ernst nehmen“, weil der Mann seine Frau nicht ernst genommen hat und der Sohn entsprechend seine Mutter nicht ernst nimmt.

Jeder trägt ein psychogenetisches „Päckchen
Wird das psychogenetische Erbgut entschlüsselt, kann man nicht nur sein eigenes Leben positiv verändern, sondern auch das Leben der Kinder und Kindeskinder. Wir nehmen ihnen damit die Belastung der Wiederholung von sinnlosen Mustern, das „Programm“, destruktives, unbewusstes Erbgut weiterzuleben. Es lohnt sich deshalb, einen Blick zur eigenen Psychogenetik hin zu richten, um das Problem an der Wurzel lösen zu können und geerbte Muster und Kummer durchbrechen zu können.

 

Sara Maria Hardenberg arbeitet seit 20 Jahren in ihrer Praxis für psychogenetische Beratung und Therapie. Durch die Entwicklung der psychogenetischen Methode ist es möglich, Psychogene zu analysieren und erfolgreich zu verändern. Das Angebot des Tiefengespräches gibt dem Klienten einen ersten Einblick in seine psychogenetischen Veranlagungen. Weitere Informationen unter www.psychogenetik.com

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