Sternen-Fee Lumina

So langsam wird es dunkel im Feenreich. Die Sonne geht hinter den Bergen unter und der Mond ist schon am Himmel zu sehen.
Es war ein wundervoller Tag heute.
Die Feen gehen nach und nach ins Bett. Kurz darauf werden in den Häusern die Lichter ausgemacht. Ruhe und Zufriedenheit ist zu spüren.
Nur in einem Haus brennt noch Licht. Es ist das Haus von Sternen-Fee Lumina.
Wir haben Glück. Lumina ist noch zuhause. Sie bereitet sich gerade auf ihre Arbeit vor. Sie holt ihren kleinen goldenen Eimer und ein silbernes Tuch. Siehst du sie? Sie steht jetzt am Fenster und schaut in unsere Richtung.
Sie hat uns gesehen. Schau mal, sie winkt uns zu sich rüber.
Wollen wir zu ihr gehen? Okay, dann komm mit.
Lumina öffnet uns die Tür.
„Guten Abend Lumina. Schön, dass du noch zu Hause bist und uns gesehen hast. Wir wollten fragen, ob wir Dich heute begleiten dürfen.“
„Guten Abend, ihr Lieben. Klar, könnt ihr mit. Ich bin gleich soweit“, antwortet sie.

Mit dem Eimer in der linken Hand und ihrem Feenstab in der rechten Hand kommt sie an die Tür.
„Sollen wir dir tragen helfen?“
„Oh ja, gerne.“ Sie gibt uns ihren Eimer und schließt die Haustür.
„Wartet mal, ich frage Peppo, ob er uns heute begleitet.“
Peppo ist Luminas Drache und hilft ihr bei ihrer Arbeit.
Schon ist sie wieder da, und neben ihr steht Peppo.
Peppo sieht toll aus. Er ist rosa und hat grüne Punkte am Körper. Nur die Arme, Beine und der Kopf sind ohne Punkte. Seine Wuschelhaare sind goldgelb und die Flügel sind hellblau und etwas rosa. Seine Stacheln auf seinem Schwanz sind pink . Er sieht zum Knuddeln aus.
„Darf ich Euch vorstellen, das ist Peppo“, sagt Lumina. „Er bringt uns heute zu den Sternen.“ Hallo Peppo, danke, dass du uns erlaubst mitzukommen.“
„Das mache ich doch gerne. Kommt, steigt auf“, antwortet er.
Lumina steigt als Erste auf und reicht uns dann ihre Hand. Schwups, schon sitzen wir alle zusammen auf Peppos Rücken.
„Festhalten“, ruft Peppo, und es geht los.
Von hier oben können wir sehen, wie die Häuser immer kleiner werden. Es ist eine warme Sommernacht und Glühwürmchen begleiten uns.
„Peppo, wir fliegen heute zum Nordstern.“

„Alles klar, Lumina, wird gemacht.“ Peppo schmunzelt und denkt sich: Was hat sie sich wohl heute wieder ausgedacht?
Wir genießen den Flug durch die warme Sommernacht. Plötzlich ruft Peppo: „Wir sind gleich da. Festhalten! Wir landen.“
Und schon sind wir auf dem Nordstern. Lumina rutscht am Flügel hinunter und wir hinterher. Ruckzuck stehen wir neben Peppo.
„Danke, für den wundervollen Flug. Bis später, Peppo“ rufen wir alle zusammen und er antwortet: „Ich warte hier auf euch.“
Lumina geht voraus. Plötzlich bleibt sie stehen.
„Schaut mal, dort vorne, seht ihr den dunklen Fleck?“
„Ja, den sehen wir.“
„Dort gehen wir jetzt hin. Meine Aufgabe ist es, die Sterne wieder zum Leuchten zu bringen. Wenn sie so verschmutzt sind wie hier, bei diesem Fleck, braucht der Stern meine Hilfe. Mit meinem Sternenstab fülle ich jetzt den Eimer mit Goldstaub. Dann nehme ich das silberne Tuch, lege es kurz in den Eimer und wische dann den Schmutz damit weg. Das dauert manchmal etwas länger, bis ich alles wieder sauber habe. Ihr müsst wissen, dass die vielen Abgase von der Erde aufsteigen und sehr viel Schmutz auf den Sternen hinterlassen. Jeder Stern hat eine Aufgabe, und wenn die Sterne verschmutzt sind, verlieren sie ihre Leuchtkraft. Und wenn sie weniger leuchten, können sie euch Menschen weniger helfen.

Deshalb ist es so wichtig, dass die Luft wieder sauberer wird und alle Menschen weniger Abgase und Müll produzieren.“
Lumina nimmt sich ihre Aufgabe sehr zu Herzen und arbeitet
genau und gewissenhaft. Wir schauen gespannt zu und bewundern ihre Disziplin und Geduld.
„So, jetzt bin ich gleich soweit.“
„Wir sehen es, Lumina. Es ist viel heller um uns herum geworden und der Stern leuchtet wieder kraftvoll. Wir fühlen uns auf einmal so leicht.“
„Das ist die Aufgabe dieses Sterns – den Menschen wieder Leichtigkeit zu bringen“, antwortet Lumina.
„Das ist ja wunderbar. Dann haben die Menschen die Möglichkeit, wieder mehr Spaß am Leben zu haben.“
„Ja, wenn Sie diese Leichtigkeit annehmen wollen, ist es möglich“, ruft uns Lumina zu, während sie ihre Arbeitsmaterialien wieder sortiert.
„Kommt, wir gehen zurück und wollen schauen was Peppo macht“, sagt sie, als sie auf uns zu kommt.
Wir nehmen uns an der Hand, und fröhlich gehen wir zurück zu Peppo.
Er sitzt im Mondlicht und schaut in den Sternenhimmel.
„Hallo Peppo, wir sind wieder da“, rufen wir.
„Huch, das ging ja schnell bei euch“, antwortet Peppo.

„Ich hatte heute auch tolle Helfer an meiner Seite.“ Lumina lächelt uns zwinkernd zu.
„Alle aufsteigen“, ruft Peppo! Flugs sitzen wir alle auf seinem Rücken und er fliegt behutsam los.
Wir genießen die Freiheit und das Gefühl der Leichtigkeit um uns herum.
Der Flug vergeht schnell. Als Peppo ruft: „Festhalten, wir landen!“, kommt es uns vor, als wären wir eben erst gestartet.
Kennt ihr auch das Gefühl, wenn euch etwas gut gefällt und ihr Freude und Spaß habt, dass dann immer die Zeit viel zu schnell vorbei ist?
Nacheinander rutschen wir mit Freude von Peppos Rücken.
Unsere Augen blicken noch einmal zum Sternenhimmel.
Ein Stern leuchtet besonders hell.
Lumina sagt: „Dort oben waren wir. Was meint ihr, wie toll es wäre, wenn alle Sterne wieder ihre volle Leuchtkraft hätten?“
„Das wäre fantastisch, Lumina. Da hast du noch viel zu tun, bis es soweit ist.“
„Stimmt“, antwortet sie. Ihr könnt mir dabei helfen.“
Verwundert schauen wir Lumina an.
„Wie denn? Was sollen wir tun?“
„Ihr könnt den Menschen erzählen, dass sie auf ihre Worte und Gedanken und besser auf die Natur achten sollen.

Das Wichtigste ist, sie sollen ihre Lebensaufgabe erfüllen.“
„Was meinst du damit, Lumina?“
„Jeder Mensch hat eine bestimmte Aufgabe im Leben. Diese sollte erfüllt werden, damit alle glücklich und zufrieden sind.“
„Wenn das möglich ist, wäre das ja super, Lumina.“
„Richtet den Menschen, die euch begegnen, aus, dass es Menschen auf der Erde gibt, die den anderen sagen können, welche Lebensaufgabe sie haben. Sie sollen vertrauen, dass sie geführt werden. Es gibt keine Zufälle, sowie es manche immer noch denken“, sagt sie mit einem Lächeln.
Während wir uns auf dem Weg zu Luminas Haus unterhalten, wird es bereits wieder heller und die ersten Sonnenstrahlen zeigen sich am Himmel. Es war ein kurzer Weg und gerne hätten wir noch mehr Zeit mit Lumina verbracht.
„So, ihr Lieben, ich hoffe es hat euch Spaß gemacht, mit mir unterwegs zu sein.“
„Und wie, Lumina. Vielen Dank, dass wir Dich begleiten durften.
Und dir lieber Peppo, danken wir, dass wir mit dir fliegen durften.“ Während Lumina uns anschaut, sagt sie zu uns, so als würde sie unsere Gedanken erkennen: „Gerne könnt ihr mich bald wieder besuchen kommen.“
Unsere Gesichter strahlten.
„Alles Liebe euch beiden“, rufen wir ihnen zu und winken noch einmal zum Abschied.

Engelwege

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