Ursula Embacher: Dich jetzt erleben

29.03.2012, mein Herz hörte auf zu schlagen. Auch dieser Tag begann wie alle vorherigen Tage. Frühstück, Haushaltsaufgaben, meine Tochter in die Kindergrippe bringen und meinen Mann zu unterstützen. Doch alles kam ganz anders, ohne Vorzeichen, ohne jeglicher Erklärung. Ursula Embacher erzählt uns von ihrer Nahtoderfahrung.

Es wurde mir schwindlig und ich fühlte mich einfach nicht wohl, entdeckte Anzeichen einer Grippe in mir und entschied mich zurück ins Bett zu schlüpfen. Aber am Weg dorthin brach ich zusammen und blieb regungslos liegen. Würde mein Mann, der kurz zuvor die gemeinsame Wohnung verlassen hatte, nicht wieder zurückgekehrt sein, würde ich mit Sicherheit nicht mehr leben. Aber ein nicht versendetes Fax rettete mein Leben.
All die Erinnerungen über den Ablauf danach, liegen tief in mir verankert, es wurde mir genauesten erzählt, und es kam mir alles bekannt vor, so als ob darüber ein dunkler Nebel lag. Die ersten bewussten Erinnerungen fingen während des klinischen Komas an. Ich weiß noch ganz genau, wie ich mich liegen sah. Dort im Intensivbett, überwacht durch zick Monitore, Infusionen, Perfusoren und leichenblass. Ständig war ich umringt von Krankenschwestern und Ärzten.

Nur kurz und nur einmal am Tag hatte ich Besuch. Mein Mann, meine Mutter und enge Freude durften mich sehen. Eine viertel Stunde, mehr nicht. Ich erinnere mich an den Minutenzeigen auf der Uhr direkt hinter meinem Bett an der Wand hängend. Langsam, ganz langsam bewegte sich der Zeiger. Fast gar nicht in meinem Bewusstsein. Ich sah wie meine Angehörigen weinten, mir immer gut zuredeten, ich möge doch endlich meine Augen öffnen und leben. Aber ich war ja da, ich sah alles und alles in mir war ruhig und gelassen, still und in vollkommender Ordnung. Ich schlief und träumte. Nur meine Wahrnehmung auf Berührungen erkannte der Monitor. Dabei sah ich jedes Mal den Farbwechsel in meiner Aura, von dunkelgrau bis zu hellgelb. Mein Körper erholte sich durch meinen Schlaf.

Ich konnte die Blutplättchen, die Blutkörperchen in meinem Körper „wandern“ sehen. Jedes Mal, wenn eine neue Infusion angehängt wurde, erkannte ich wie mein Körper sie aufnahm oder sie abstoßen würde. Ich hätte den Ärzten so gerne gesagt was ich bräuchte und was sie besser weglassen sollten. Doch niemand hörte mich. Für sie war ich nur durch die Sauerstoffzufuhr und durch die Maschinen am Leben. Aber ich fühlte mich so lebendig, so nah bei Ihnen, so real. All die tröstenden Wörter, all die Fragen, die mir mein Mann stellte. Ich hörte sie und ich beantwortete sie, aber niemand zeigte eine Reaktion auf mich. Weit weg erschien ich meinem Mann, doch ich spürte seinen Atem, seine Sorge und seine Angst um mich.
In den Stunden des allein seins, sah ich mich umgeben von Licht und Lichtgestalten, die in Scharren um mein Bett standen. Viele von Ihnen kannte ich, mein Vater, den ich im Alter von 17 Jahren verlor.

Er sprach mit ruhiger Stimme, lächelte stets und legte seine Hände auf meine Schultern. Manchmal hörte ich leises Summen, beruhigend und leicht. Es machte mich ruhig und zufrieden. Nichts in mir und um mich herum war negativ, angstvoll oder deprimierend, sondern ich fühlte mich zuhause, in Sicherheit und angekommen. Klar starrte ich auf die Wanduhr, aber die Zeit war anders, es bewegte sich zwar der Zeiger, aber es ging nichts vorwärts. Es ist schwer zu beschreiben, aber so als ob es in dieser Zeitspanne keine Zeit gab. Laut dem Arztbrief lag ich dort eine Woche, aber es könnte nach dem Bewusstsein in dieser Zeitspanne auch Monate gewesen sein, oder auch nur Sekunden. Der Verstand kann das gar nicht erfassen, aber dies spielt in diesen Momenten keine Rolle, denn man ist nicht in dieser Welt, nicht im Menschbewusstsein, nicht in seinem Körper.

Man schwebt, man hebt sich ab, man ist vielleicht einfach nur Luft oder Nebel, ein Teilchen, ein Partikel in der Struktur, in der Materie. Doch man ist da, ich war da, ob ich tatsächlich sehen konnte, mit Augen wie wir Menschen, dass weiß ich nicht, aber woher sollte ich wissen können, welche Medikamente in meinem Perfusor waren, welche Worte mein Mann mir immer und immer wieder ins Ohr flüsterte.
Menschen glauben nur was sie sehen! Mein Mann sah, wie langsam, aber sicher wieder Leben in mich zurückfloss, wie meine Hautfarbe von leichenblass in ein zartrosa wechselte, wie mein Brustkorb sich ruhig und regelmäßig hebte. Nach einer Woche öffnete ich meine Augen, war klar in meinem Verstand, keine körperlichen Beschwerden, keine Missbildungen, keine Folgeschäden, alle Vitalzeichen normal, keinerlei Veränderungen in meinem Sprachzentrum und in meinen Bewegungen. Alles war wieder da. Mein Körper hat nur „geschlafen“.

Nach einer weiteren Woche konnte ich das Krankenhaus verlassen. Alles schien wie früher. Doch in mir spürte ich, dass irgendetwas anders war. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich das noch nicht erfassen, aber Monate später erkannte ich, welch Wendepunkt dieser Herzstillstand in meinem Leben verursacht hatte. Ich bekam ein neues Leben! Ein Leben in Vertrauen und Glauben an eine für uns Menschen unsichtbare Welt! Meine Fähigkeit diese mit all meinen Sinnen wahrzunehmen, bringen und unterstützen Menschen, in ihr Leben zurückzufinden und ein neues Bewusstsein in Ihnen zu entdecken bzw. zu erwecken.

Leben heißt Achterbahn fahren, doch stets im Vertrauen zu sein, für jegliche Abweichungen gerüstet zu sein und zu vertrauen, dass alles was im Leben auf uns zukommt, zu bewältigen ist. Ich vertraue auf und in mein Leben!

In Pinzgau geboren und im Alter von 10 Jahren mit meiner Familie nach Oberösterreich übersiedelt. Durch die Geburt meiner Tochter im Jahre2008 wurde ich erneut vor die Entscheidungge stellt, meine Wohnsituation zu überdenken.Schweren Herzens ging ich zurück nach Tirol.Durch meine Tätigkeit als systemische Beraterinund Pharmareferentin lernte ich Tirol kennen und lieben. www.dichjetzterleben.at

Engelwege

Beatrice Weise-Kühn: Mondgöttin

Sei gegrüßt du wundervolle Mondschwester. Wir befinden uns in einer Zeitqualität des Erwachens. Das wahrnehmen und fühlen ...

Meist gelesen